Utopie vom Ende des Plagiats

Posted on 10th Februar 2013 in Digitale Revolution, Off Topic

Das Plagiat ist wie der Schimmel auf der Käserinde. Man könnte die Rinde wegschneiden und den Käse essen, wenn er denn gut ist. Aber der Ekel und die Vermutung, der Schimmel habe den ganzen Käse verdorben, lässt ihn uns wegwerfen. In der Wissenschaft manifestieren sich Plagiate in fehlenden Fußnoten oder Anführungszeichen. Die Fußnote hätte auf einen früheren Text verweisen sollen, in dem der Gedanke, den sich die vorliegende Studie zu eigen macht, in den gleichen oder anderen Worten, schon einmal oder gar zum ersten mal formuliert ist. Aber auch hier gibt es Grenzen: Natürlich muss man nicht auf die „Kritik der reinen Vernunft“ verweisen, wenn man das Wort „Transzendentalphilosophie“ benutzt. Die Fachkollegen würden schmunzeln.

Die meisten Plagiate in den Kultur- und Sozialwissenschaften (das ist meine Erfahrung mit studentischen Hausarbeiten) treten in jenen Teilen der Arbeit auf, in denen Forschungsgeschichte referiert, Konzepte spezifiziert und Theorien dargestellt werden. Dann wird mangels gründlicher Rezeption der relevanten Texte aus allerlei Sekundärquellen eine auf Kohärenz zielende Darstellung zusammenkomponiert. Und weil es peinlich wäre, die mangelnde Lektüre zuzugeben und „zitiert nach“ zu schreiben, und zu gewagt, die Paraphrase der Sekundärquelle noch einmal durch eine eigene Paraphrase wiederzugeben, tut man so, als habe man das Werk selbst gelesen oder übernimmt wörtlich aus einer Sekundärquelle und lässt den Nachweis weg. Kein Zweifel: Leser und Leserin werden so auf inakzeptable Weise getäuscht.

Wer die Lektüre wichtiger Quellen und Sekundärquellen nur vortäuscht, so könnte man meinen, kann auch keine gute Arbeit schreiben. Stimmt aber leider nicht. Freilich, die guten Studierenden sind klug genug, nicht zu plagiieren. Dennoch erweisen sich bisweilen auch gut oder gar sehr gute Arbeiten als Plagiatsfälle. Die Betreffenden hatten die Theorien, die sie plagiierend referierten, auch ohne vertiefte Lektüre der relevanten Texte verstanden. Und sie waren in der Lage, darauf aufbauend eigenständig zu forschen und neue Erkenntnisse zu generieren. Der Schimmel ist „nur“ auf der Käserinde, den Käse selbst könnten wir eigentlich essen, wenn da nicht unser Ekel wäre.

Bei der Diskussion um Plagiate tritt häufig in den Hintergrund, dass es die eigenständige Denkleistung der Forschenden ist, der Erkenntnissgewinn im Verhältnis zu anderen Arbeiten, der die eigentliche wissenschaftliche Leistung ausmacht. Dennoch ist die Täuschung, vor allem dann, wenn sie gehäuft und systematisch erfolgt, inakzeptabel.

Die utopische Lösung ist, die Täuschung abzuschaffen und mit ihr die Flüchtigkeit, die Ungenauigkeit, die handwerklichen Fehler und was sonst alles noch als Ausrede dafür herhalten muss, wenn Fußnote oder Anführungszeichen fehlen. Die Lösung wäre es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Zitieren und Verweisen zu entlasten. Sie müssten es nicht mehr selber tun dürfen, sondern die Verantwortung an eine Software abgeben müssen. Eine Software, die in einem fertigen Text vor der Publikation alle intertextuellen Bezüge annotieren würde. Die Software müsste besser sein, als die momentan verfügbare Plagiatssoftware, denn sie müsste über die sprachliche Oberfläche hinaus Konzepte und Argumentationsmuster identifizieren und mit einander in Beziehung setzen können. Das ist zurzeit leider utopisch. Und sie müsste sich auf das Gesamtarchiv aller (wissenschaftsaffinen) Texte stützen können. Auch das ist angesichts des geltenden Urheberrechts leider utopisch. Der Zitationsgraph, dessen Granularität man je nach Erkenntnisinteresse regulieren könnte, wäre wissenschaftshistorisch hochinteressant. Und wenn eine Arbeit nur aus Zitaten früherer Werke zusammengestoppelt wäre ohne den Funken einer eigenen Erkenntnis, dann würde sie auch keinen interessieren. Der Käse wäre ungenießbar, aber nicht wegen des Schimmels auf der Rinde.

Leider werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aber auch weiterhin einen gewichtigen Teil ihrer Ressourcen in die Pflege von Literaturdatenbanken und Fußnotenapparaten investieren, Plagiatsjäger ihre Freizeit in das Auffinden für Indizien von Täuschungsabsichten und Fakultäten viel Geld in Lizenzen für Plagiatssoftware.


Das Medienimage der Polizei im SPIEGEL

Posted on 8th Februar 2013 in Inhaltswörter, Kollokationen, Politik, Semantik

Liebe Freunde der Sicherheit,

Anfang der Woche war ich bei einer Polizei-Tagung der Evanglischen Akademie Hofgeismar zum Thema „Demokratie auf der Straße -‚Gutbürger trifft Gutpolizisten'“ eingeladen, um über das Medienimage der Polizei zu sprechen. Eine interessante Veranstaltung, bei der sich Aktivisten, Polizisten und Wissenschaftlerinnen in ungezwungener Atmosphäre begegnen und austauschen konnten. Bei meinem Vortrag zeigte sich, dass das Image der Polizei in den Medien nicht übereinstimmt mit dem Vertrauen, das ein großer Teil der Deutschen in die Insitution der Polizei hat. Denn in den Medien ist die Polizei der Prügelknabe — und dies in doppelter Hinsicht. Das habe ich versucht, am Beispiel des Spiegel (Print und SPON) zu illustrieren.

Allgemeine Frequenzentwicklung

Auch wenn jüngere Zeitgenossen glauben, die Polizei habe in den letzten Jahren wegen Stuttgart 21 und NSU-Desaster im Fokus der Berichterstattung gestanden, relativiert ein Blick auf die Verteilung der Lemmata „Polizei“, „Polizist“, „Polizeibeamter“ und „Ordnungshäter“ im Printarchiv des SPIEGEL diese Einschätzung.

Verteilung von Bezeichnungen für Polizisten im Print-Archiv des SPIEGEL

Verteilung von Bezeichnungen für Polizisten im Print-Archiv des SPIEGEL
Frequenz je 100.000 Wörter; auch bei allen folgenden Grafiken

Im langfristigen Trend geht die Berichterstattung über die Polizei zurück, auf Polizisten wird in etwa gleich häufig Bezug genommen. Auch wenn man sich die Berichterstattung über die Polizei auf Spiegel Online, Politik Inland, anschaut, zeigt sich, dass die Berichterstattung über die Polizei an einzelne Ereignisse gebunden ist und langfristig nicht zugenommen hat.

Entwicklung der Frequenz der Bezeichnungen von Polizei auf SPON (Politik, Inland)

Entwicklung der Frequenz der Bezeichnungen von Polizei auf SPON (Politik, Inland)

Interessant ist hier, dass die Berichterstattung über die Polizei nach der Eskalation in Stuttgart (im Graphen gelb markiert) von der Berichterstattung über die Castor-Transporte deutlich in den Schatten gestellt wird.

Wie wichtig die Protestbewegungen um 1968 für die Polizeiberichterstattung waren zeigt die folgende Grafik, die visualisiert, wie viele unterschiedliche Wörter mit dem Lexem „polizist“ pro Jahr im Spiegel gebildet wurden und wie häufig diese Komposita relativ zur Anzahl der Wörter benutzt wurden.

Komposita mit dem lexikalischen Morphem "polizist": Entwicklung von Token (linke Achse) und Types (rechte Achse)

Komposita mit dem lexikalischen Morphem „polizist“:
Entwicklung von Token (linke Achse) und Types (rechte Achse)

Es zeigt sich, dass die Ereignisse um 1968 die Ursache dafür waren, dass der polizeispezifische Wortschatz in den Medien sich ausdifferenziert hat.

Polizeiliche Mittel

Was wird zum Thema, wenn der SPIEGEL über die Polizei schreibt? Da sind zuallererst einmal polizeiliche Instrumente zur Manifestation des staatlichen Gewaltmonopols zu nennen, beispielsweise der Wasserwerfer:

Auch die Berichterstattung über Wasserwerfer hat Konjunktur

Konjunkturen der Berichterstattung über Wasserwerfer

Die Verlaufskurve reflektiert einige Höhepunkte der Protestgeschichte der BRD: die 68er-Bewegung, die Anti-AKW-Bewegung, die Friedensbewegung und die Proteste gegen die Startbahn West in Frankfurt. Parallel zum Wasserwerfer entdeckte die Presse auch den Polizeiknüppel und den Schlagstock. Erich Duensings geflügeltes Wort vom „Leberwurst-Prinzip — in der Mitte hineinstechen und nach beiden Seiten ausdrücken“ als polizeiliche Taktik für die Auflösung der Demonstration anlässlich des Schah-Besuchs am 2. Juni 1967 und das Kommando „Knüppel frei“ sind ins kollektive Gedächtnis eingegangen.

Ein beliebter Gegenstand der Berichterstattung um 1968: der Schlagstock

Ein beliebter Gegenstand der Berichterstattung um 1968: der Schlagstock

Die absoluten Maxima um 1968 sind auch ein Indikator dafür, dass Schlagstock- und Wasserwerfereinsatz damals in dieser Dimension noch neu waren und die Polizei angesichts der Konfrontation mit Gewalt und Gegengewalt erst mit ihrer Aufrüstung begann. Eine Aufrüstung, die Ende der 1990er auch zur Aufnahme von Pfefferspray in das Repertoire der Einsatzmittel führte.

Der Einsatz von Pfefferspray wird zum Thema

Der Einsatz von Pfefferspray wird seit Ende der 1990er zum Thema im SPIEGEL


Polizeiliche Mittel

Insgesamt muss man aber festhalten, dass in den letzten Jahre deutlich seltener über Polizeieinsätze mit Schlagstock oder Wasserwerfereinsatz berichtet wurde. Auch Komposita, die Polizei in negativer Weise mit dem Einsatz von Gewalt in Verbindung bringen, nehmen im SPIEGEL tendenziell ab:

Frequenz des Lemmas "Polizeigewalt" im Printarchiv des SPIEGEL

Frequenz des Lemmas „Polizeigewalt“ im Printarchiv des SPIEGEL


Frequenz des Lemmas "Polizeiterror" im Printarchiv des SPIEGEL

Frequenz des Lemmas „Polizeiterror“ im Printarchiv des SPIEGEL

Daraus zu schließen, dass die Polizei nun in positivem Licht dargestellt wird, ist aber falsch. Wenn Spiegel Online über die Polizei berichtet, dann signifikant häufig im Kontakt des Einsatzes von Gewalt, wobei die Polizei sowohl Ziel als auch Quelle der Gewaltausübung ist. Und diese Verbindung bleibt in fast allen Jahrgängen von SPON und Spiegel print seit den 1960er Jahren stabil.

Kollokationen zum Lemma "Polizist" in Spiegel Online (Politik Inland) im Jahr 2011

Kollokationen zum Lemma „Polizist“ in Spiegel Online (Politik Inland) im Jahr 2011

Trotz ihres guten Images in der Bevölkerung wird die Polizei in Medien wie dem SPIEGEL also stereotyp mit dem Einsatz von Gewalt assoziiert. Umgekehrt gilt dies auch für Demonstranten, über die vorwiegend nur dann berichtet wird, wenn physische Gewalt im Spiel ist. Dass die Repräsentationslogik der Medien eine Legitimationsmöglichkeit für die Eskalation von Gewalt auf Demonstrationen bietet, liegt auf der Hand. Für die Polizei gilt: keine Presse ist gute Presse.


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Wittgenstein im Web 2.0

Posted on 2nd Februar 2013 in Digitale Revolution, Off Topic

Das Internet hat uns alle zu potentiellen Sendern gemacht. War die Öffentlichkeit früher durch die Gatekeeperfunktion der Massenmedien geprägt, so steht der Zugang zu den publizistischen Produktionsmitteln im Web 2.0 jedermann offen. Der angenehme Effekt, von dem auch ich als Wissenschaftler hier und da beglückt wurde: Einstmals angesehene Autoritäten verlieren ihre Deutungsmacht und kommen in die unangenehme Situation, sich argumentativ rechtfertigen zu müssen — vor den Interessierten und Engagierten, aber auch vor den digitalen Spießern.

Wie ergeht es aber jenen, die sich nicht mehr rechtfertigen können, weil sie etwa schon tot sind? Wie ergeht es beispielsweise dem von mir sehr verehrten Ludwig Wittgenstein im Web 2.0? Auf goodreads.com können Rezensionen zu Büchern hinterlassen werden und auch Wittgenstein wird fleißig und schonungslos besprochen. Solche Rezensionen sind dann von besonderem Wert, wenn sie quer zur bisherigen Forschungsmeinung stehen und Aspekte am Werk betonen, die bislang noch kaum in den Blick gerückt sind, wie etwa in der folgenden Rezension der Philosophischen Untersuchungen von meinem Kollegen Prof X:

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Als besonderer Kenner von Wittgensteins Werk erweist sich auch Autor JB. In einer differenzierten Würdigung des Tractatus logico-philosophicus übertrifft er die aphoristische Kraft des rezensierten Werks um Längen:

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Doch JB kann es noch besser: In einer weiteren Rezension verbindet er auf engstem Raum eine von tiefer Textkenntnis zeugende Einordnung der Philosophischen Untersuchungen in das Gesamtwerk Wittgensteins mit an der historisch-kritischen Methode geschulten Anmerkungen zur Textgestalt, kombiniert dies mit einer biographischen Deutung des Gesamtwerks und verpackt seine Kritik in eine in seiner Tiefgründigkeit nur schwer zu fassende Anspielung auf einen absoluten Höhepunkt der Weltliteratur:

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Die Konzepte der Autorität und Deutungsmacht relektiert Rezensent Josh in einem anspielungsreichen, den rezensierten Tractatus an intellektueller Schärfe bei weitem übertreffenden, Aphorismus:

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Kommen wir zu einem anderen Klassiker, über den besonders viele weibliche Mitglieder der Netzgemeinde Tiefsinniges ins Eingabeformular getippt haben: Friedrich Nietzsche. Auch hier möchte ich einige der kenntnisreichsten und erkenntnisfördernsten Texte zu Also sprach Zarathustra vorstellen.

Rezensentin Susan vollbringt das intellektuelle Kunststück, Namensschreibung und Deutung des Gesamtwerks überzeugend in eine sinnhafte Beziehung miteinander zu setzen:

nietzsche_zarathustra_spelling

Neu war mir, dass die Plagiatsjäger auch bei Nietzsche fündig geworden sind:

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Als überaus produktiv erweist sich auch die Lektüre des Werks aus der Perspektive der gender studies, aus der Gloria Suzie zentrale Fragen an Text und Autorfunktion heranträgt:

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Und Autorin Devon dekonstruiert Nietzsche aus einer cis-weiblichen Position:

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Getreu dem Aphorismus „‚Erkenne dich selbst‘, ist die ganze Wissenschaft“ deutet Rezensentin Gini den Text im Sinne der performativen Dimension der Lektüre auf die Leserin, also sich selbst:

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Auch die Autorität eines weiteren Stars der Philosophie bleibt von kritischen Reflexionen im user generated content nicht unangetastet: Immanuel Kant.

Während einige Kants Hauptwerk Kritik der reinen Vernunft differenziert argumentierend aus grundsätzlichen Erwägungen rundweg ablehnen…

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… stellen andere die Bedeutung des Königsberger Philosophen nicht in Frage, kritisieren ihn jedoch wegen mangelnder Lebhaftigkeit in der Darstellung …

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… und dem zugegebenermaßen chaotischen und unsystematischen Aufbau seines Werks:

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Andere hingegen betonen ganz im Gegensatz zur relativen Körperferne der Transzendentalphilosophie die Materialität des Textes und die Möglichkeit seiner Einschreibung in den eigenen Leib — ein im etablierten philosophischen Diskurs bislang völlig unbeachteter Zugang zu Kants Werk:

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Auch an subtilem Humor fehlt es den Rezensentinnen nicht, die in den feinen Verästerlungen der Sprache ironisch verpackte Kritik anklingen lassen:

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Der letzte Theoretiker, dessen kritische Würdigung im Web 2.0 hier vogestellt werden soll, ist John Langshaw Austin und dessen einflussreiches Hauptwerk How to Do Things with Words. Ein Werk, das schon bei der ersten Sichtung zu begeisterten Kommentaren führt:

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Doch ein eingehendes Studium des Textes lässt auch die kritikwürdigen Aspekte hervortreten. Bean verortet Austin etwa in innovativer Weise im puristischen Diskurs.

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Andere Rezensenten bemängeln trotz Anerkennung des durch Austin geleisteten Erkenntnisfortschritts den mangelnden Anwendungsbezug:

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Kritisch wird das Scheitern der Austinschen Anleitung zum Wortgebrauch auch im Hinblick auf Sprechakte reflektiert, die an Unbelebtes gerichtet werden; eine Dimension, die der Meister in seinem Werk völlig außer Betracht ließ:

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Hannah Arendt schreibt in „Macht und Gewalt“: „Autorität bedarf zu ihrer Erhaltung und Sicherung des Respekts entweder vor der Person oder dem Amt. Ihr gefährlichster Gegner ist nicht Feindschaft sondern Verachtung, und was sie am sichersten unterminiert, ist das Lachen.“ Ich danke dem Web 2.0 für die Öffnung vieler diskursiver Räume und wünsche mir mehr von dem Humor, der in anderen Teilen des Webs immer wieder aufscheint auch in seinem deutschsprachigen Teil.


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